Etappe 3: Klewenalp - Niederrickenbach


Treffpunkt und -zeit: Wir treffen uns um 8.00 an der Talstation der Klewenalpbahn. Wir freuen uns!

Route: Klewenalp-Hinterjochli-Risettenstock-Steinalperjochli-Brisen-Hohbrisen-Haldigrat-Alpboden (Sesselbahn)-Niederrickenbach

Höhenmeter: 1000 aufwärts, 650 abwärts
Distanz: 12 km
Marschzeit: 5 Std
Schwierigkeit: T2 

 
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Der Zauber des Nebels
Nur die Regentropfen sind zu Gast auf der Panoramaterrasse der Klewenalp. Drinnen wartet eine Schar Wanderer auf einen trockenen Moment, bei Kaffee, Gipfeli und Zeitung. Wir wollen los, hoch zum Brisen, die Ungeduld steht allen ins Gesicht geschrieben.

Und los geht’s
Endlich. Die Regentropfen hören auf zu tanzen, machen eine Pause, und die in bunte Regenkleider gepackte Gruppe verschwindet allmählich im Grau des Nebels. Wir sind auf dem Weg zum Chälen-Riseten. Meine Freude ist gross, mit den zehn Freunden loszuziehen. Alle haben sich aufgemacht, um mit mir auf diesen Weg der Grenzerfahrung zu gehen. Die einen sind mehr, die anderen weniger berggewandt, aber alle sind sie motiviert und in bester Stimmung. Beim Aufstieg zum Riseten verstummt das muntere Geplapper, die Schweisstropfen kullern, die Muskeln stehen unter Dauerbelastung. Der Nebel, der sich vorher etwas gelichtet hat, hüllt die Gruppe schnell wieder ein. Der Wind pfeift durch alle Kleiderschichten.

Nachrichten aus dem Tal
Es kommen Grüsse per SMS: Man sitze wohlig zuhause an einem gut gedeckten Frühstückstisch, verbringe etwas Zeit auf dem kuschligen Sofa, hoffentlich hätten wir in den Bergen auch Spass. Solche Nachrichten lassen bei manchen ein kurzes Hadern aufflackern. Aber nicht lange. Ein motivierendes Wort von hier, ein wärmender Pullover von da, ein Powerriegel von dort, all das hält die Stimmung hoch. Sogar Christine ist wieder bester Stimmung: Sie hat statt ihres Knieschoners den Nierenschoner eingepackt, ein frühmorgendliches Versehen, doch kann Christines "lodeliges" Knie mit einem Halstuch von Luzia stabilisiert werden. Den steilen Abstieg vom Riseten zum Glattigrat kann Christine locker hüpfend geniessen.

Dann doch: Abbruch
Die Kälte und der dicke Nebel aber, sie sind heute stärker als der Wille zum Ziel. Die Gemütlich- und Geselligkeit haben eine starke Triebkraft. Und so treten wir den Weg unter den Nebel an. Die feinen Kaffees vom Brisenhaus laden uns zum Verweilen ein. Die Sonne ist es dann, die uns alle weiterziehen lässt. Auf dem Weg zum Pilgerhaus verwöhnt sie uns bereits wieder mit Wärme, und wir geniessen den Blick in die Weite.

Fröhlich ausklingen lassen
Ein solch sonniger Abschluss der Tour muss gefeiert werden, der Aufenthalt auf der Terrasse des Restaurants Pilgerhaus erweist sich dazu als ideal. Die freundliche Bedienung und all diese leckeren Kuchen, da bleiben wir gerne munter sitzen und reden und geniessen, bis sich die Sonne hinter den Bergen verabschieden will.

Ein anderes Ziel erreicht
Unser Tagesziel haben wir nicht erreicht. Ein Wegstück davon fehlt uns noch. Aber alle sind sich einig, wir stehen heute trotz Nebel auf der Sonnenseite. Die Wanderung hat uns viel gebracht: Geselligkeit, Freundschaft und Freude. Ob wir diese Gefühle auch gehabt hätten, wenn wir den Weg durch den Nebel zum Gipfel doch noch zurückgelegt hätten, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass wir alle bereichert nach Hause zurückgekehrt sind, bereichert durch Zufriedenheit und Wohlbehagen.

Wieder in den Tritt kommen
Gar oft bestimmt das Programm das Tempo. Die Tagesziele sind klar gesetzt, sie müssen erreicht werden. Manchmal jedoch trübt sich dabei die Sicht, irgendein Nebel kommt auf, ein Regen muss durchgestanden werden, jemand braucht Hilfe oder einfach etwas Zuwendung. Das Vorwärtskommen wird zäh. In solchen Situationen könnte uns gerade die Erinnerung an unsere dritte Etappe ein Anlass sein, inne zu halten. Manchmal hilft es, mit dem Gegenüber etwas Geselligkeit zu geniessen. Das Wir ins Zentrum zu setzen.

Einfach einmal geniessen
Ja, eine Pause, ein "Etwas-anderes-Machen", lässt einen vielleicht auch im Alltag die Ziele auf eine andere Art einfacher erreichen.