Etappe 2: Niderbauen Station - Klewenalp


Treffpunkt und -zeit: Wir nehmen die Bahn um 7.00 Uhr von Emmetten nach Niderbauen. Die Gäste empfangen wir dann an der Bergstation, sofern sie nicht schon mit uns hochgefahren sind.

Route: Niderbauen Station-Niderbauen-Oberbauen-Zingel-Schwalmis-Klewenalp

Höhenmeter: 1300 aufwärts, 1300 abwärts
Distanz: 16 km
Marschzeit: 6.5 Std
Schwierigkeit: T4 

 
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Etappe 2


Etappe 2: Niderbauen Station - Klewenalp
Es ist das Bimmeln der Kuhglocken, das mich aus dem Schlaf holt, langsam in den Tag begleitet. Die Nacht verbrachten wir im Berggasthaus Niderbauen, und während die Kühe der Alp Tritt sich an den Alpenkräutern genüsslich tun, geniessen wir das Frühstück auf der Terrasse.

Anita und Hansruedi
Heute empfangen wir zwei Gäste für unsere zweite Etappe an der Bergstation. Anita und Hansruedi haben unsere Wanderung auf der Homepage entdeckt und sich spontan angemeldet. Der Nebel zieht durch die Berge und hüllt wieder und wieder die Landschaft in Watte. Gespannt ziehen wir los, haben den Schritt bald gefunden, steigen stetig an zum Schwirren. Ein phänomenales Schauspiel bietet sich uns immer wieder, sei es auf dem Grat oder den Gipfeln: Oberbauenstock, Gandispitz, Schwalmis. Mal sind wir eingehüllt in die Nebelschleier, um dann überraschend wieder den Durchblick zu bekommen in diese Weite, die sich vor uns öffnet. Unglaublich beeindruckend ist dieses Panorama, und es lässt auch Hansruedi, der sich ja aus Frutigen einiges Schönes gewohnt ist, immer wieder staunen; die Grenzen von Nidwalden sind spannend und faszinierend.

Schlängelnder Weg
Wir wandern. Mal von angeregten Gesprächen begleitet, mal stillschweigend. Jeder in seinen Gedanken versunken, staunend über das Wechselspiel von Sonne und den wandernden Wolken. Der Weg ist schmal und häufig ausgesetzt. Scheint die Sonne, kann unser Blick dem schlängelnden Weg folgen, hoch zu unserem Ziel. Hüllen uns die Wolken ein, so müssen wir uns orientieren und unsere Schritte noch bedachter setzen.

Widerstand, unerwartet
Während dem Wandern ziehen immer wieder Themen durch meinen Kopf, die mich in meiner politischen Arbeit beschäftigen. So zum Beispiel der "Ersatzbau Süd" auf dem SWISSINT-Gelände. Es ist, als durchwandere ich heute dieses Geschäft nochmals. Ziel ist der Neubau der kombinierten Halle für Militär und zivile Nutzung, dieses Ziel stand für alle Beteiligten fest, auch zeichnete sich ein Weg zu diesem Ziel ab. Gewiss, es wurde an jeder Wegkreuzung immer wieder abgewogen, welcher Pfad der sinnvollste sein wird. Mit klarem Blick zum Ziel voranschreitend, zogen plötzlich Nebelwolken auf. Völlig unerwartet wurde Widerstand aus dem Parlament gegen das Projekt laut, er umhüllte dieses Geschäft.

Politische Gratwanderungen
Der Weg erscheint auf einmal unsichtbar, das Ziel verhüllt, es zu erreichen, ist noch schwieriger und anspruchsvoller. Jeder Tritt, jeder Entscheid wird mit noch mehr Bedacht gefällt, denn ein Fehltritt führt zum Absturz. Politische Geschäfte, wie zum Beispiel der "Ersatzbau Süd", sind vielfach Gratwanderungen. Es ist wichtig, den Weg zum Ziel gut im Auge zu behalten, aber auch aufziehende Gewitterwolken, Nebelschwaden zu erkennen und ernst zu nehmen. Setzen sie sich nämlich fest, bleibt einem das Weitergehen verwehrt, schenkt man ihnen genügend Beachtung, können sie sich lichten und der Weg zum Weitergehen öffnet sich.

Wille, Verständnis
Im Moment hängen sie noch fest, die Nebelschleier um das Projekt "Ersatzbau Süd", aber ich bin zuversichtlich, dass wir mit gemeinsamem Willen und gegenseitigem Verständnis den Weg zum Ziel finden. – So wie jetzt. Diese Aussicht!