Ersatzbau Süd


Ein Bau der SUPERLATIVE hiess es damals in den Zeitungen. Und wahrscheinlich haben die Medien nicht untertrieben. Dieses Projekt kann wohl als die höchste Steigerungsform der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen und Verantwortlichen angesehen werden. Auch in seinen Raum- und Höhendimensionen zeigt sich das Bauwerk von gross, grösser, ausgereizt.

Doch, wozu steht heute dieser doch faszinierende, in Holz verpackte Riesenbau quer im Engelbergertal am Ende des Waffenplatzes?

Ausgangspunkt sind fünf Bedürfnisse:

1. Bei der Erweiterung des Waffenplatzes Wil b/ Stans durch die armasuisse im Jahre 2012 war im Grundprojekt eine Fahrzeughalle vorgesehen. Diese wurde aber aus Kostengründen nicht realisiert. Mit dem Wegfall der Halle 3 beim Flugplatz Buochs im Rahmen der Bereinigung der Eigentumsverhältnisse verschärfte sich die Platzsituation beim Kompetenzzentrum der SWISSINT. Als Lösung wurde daraufhin die Planung einer Halle anschliessend an die bestehenden Neubauten auf der Südseite des Waffenplatzes in Angriff genommen.

2. Da der Bund auf dem Waffenplatz über keine eigenen Landreserven verfügt, musste er um ein Baurecht der Genossenkorporation Stans nachsuchen. Dieses wurde mit Auflagen in Aussicht gestellt. Zwingend verlangt wurde der Bau einer Tiefgarage. Daneben auferlegte der Genossenrat der armasuisse noch weitere Auflagen wie namentlich eine minimale Hallenhöhe von 11.40 m, den Einbau eines Zwischenbodens und den Bezug der Heizenergie ab dem Wärmeverbund Holzverstromung Nidwalden. Die geforderten Auflagen konnte die armasuisse wohl baulich erfüllen, jedoch inhaltlich nicht nutzen. So waren Partner gesucht.

3. Das bestehende Zeughaus in Oberdorf ist ein sechsstöckiger, denkmalgeschützter Bau. In diesem ist ein Teil des Amtes für Militär und Bevölkerungsschutz untergebracht. Auch ist es die Retablierungsstelle für alle Wehrmänner der Region. Die in den nächsten Jahren, aus Brandschutzgründen anfallenden Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten zu Gunsten der Statik und Sicherheit, übersteigt das Kosten- Nutzenverhältnis. Ein neuer Standort wurde gesucht.

4. Damit der Verkauf der Parzelle beim Landsgemeindeplatz an die Gemeinde Oberdorf erfolgen konnte, musste Realersatz für die entfallenden Parkplätze geschaffen werden. Da die armasuisse selber keine Parkplätze erstellt, sondern erwartet, dass diese vom Waffenplatzbetreiber zur Verfügung gestellt werden, ergab sich eine prüfenswerte Variante, die beiden Bedürfnisse zu verbinden. So konnte einerseits eine Bedingung aus dem Baurecht optimal umgesetzt werden, anderseits ist das Parkplatzbedürfnis des Kantons befriedigt.

5. Das kleine schräg in der Landschaft stehende Häuschen am Rande des Waffenplatzes hat schon viel erlebt. Gebaut wurde es fürs Schützenfest 1911 und beherbergte seither Feuerwehr, Leichenstätte, Gemeinderatslokal und schlussendlich Entsorgungsstation. Das Bedürfnis zur Nutzung durch die SWISSINT lief parallel zum Bedürfnis der Gemeinde nach einem neuen Standort der Entsorgungsstelle. Auch diese Anliegen konnten mit dem Ersatzbau Süd erfüllt werden. Der Tausch war vollbracht.

Zum ersten Mal in der Geschichte haben Bund, Kanton und Gemeinde einen Bau auf einem Waffenplatz mit ziviler und militärischer Nutzung erstellt. Ein Schritt in der kooperativen Zusammenarbeit, der wegweisend ist.

 

Zur Übersicht


Weitere politische Projekte

Arealentwicklung Kreuzstrasse

GELZ: Gemeinsame Einsatzleitzentrale

Jagdpolitik

Fischerei – Projet Lac

ÖREB-Kataster

Kooperationen in Militär und Zivilschutz

Projekt HORIZONT

Sacco di Roma