Nidwalden ist ein Bergkanton, in welchem die Jagd von jeher einen besonderen Stellenwert hat. Ein Indiz ist die Gesetzgebung, die sich lange von jener in den Städten unterschied. Dort war die Jagd ein herrschaftliches Privileg. Auf dem Land war sie unabhängig von der sozialen Herkunft.
Die erste nationale Regelung der Jagd von 1875, die generell zur Abschaffung ständischer Privilegien eingeführt wurde, brachte für die Nidwaldner Einschränkungen mit sich. Das führte zu Gegenreaktionen – «Wildern» aus Protest und vor allem aus schierer Not. Der Kanton Nidwalden ist berüchtigt für seine Wilderergeschichten und diese prägen das Verhältnis der Jäger und den Behörden bis in die Gegenwart.
Wenn wir über die Jagd nachdenken, sehen wir auch uns selber, unsere Geschichte und unsere Einstellung zu Tier und Umwelt. Heute stehen der Erhalt der Jagdgründe auf der einen Seite und das Gleichgewicht der Natur und die Biodiversität auf der anderen Seite im Vordergrund. Die Jäger und die Wildhut müssen dieser Balance Sorge tragen. In enger Zusammenarbeit und im gegenseitigen Respekt schaffen wir es, die je unterschiedlichen Haltungen und Interessen zu verbinden, die Zukunft für Wald, Wild und Jäger lebenswert zu gestalten und die Anliegen der Jäger und der Gesellschaft ausgewogen zu berücksichtigen.