Fischerei – Projet Lac
Das Projekt geht den Fischen in unseren Seen auf die Spur.
Über die Fischarten der Seen in Europa ist wenig bekannt. Das soll sich mit dem grossflächig angelegten Projekt ändern. Ein internationales Fischerteam macht in den Alpen – und Alpenrand-Seen eine Bestandesaufnahme. Als Anrainerkanton am Vierwaldstättersee sind wir mit dabei in diesem spannenden Projekt.
Nach dem Gesetz der Fischerei müssen in der Schweiz alle Fischarten genau bekannt und dokumentiert werden. Auch in der EU gilt eine ähnliche Vorgabe. Doch bis jetzt weiss man noch sehr wenig über die Arten in den grösseren Seen Europas. Anhand von Statistiken ist zwar bekannt, wie viele Fische und welche Arten gefangen werden und wie viele ausgesetzt, doch die faktische Vielfalt ist noch unbekannt. Mit dem «Projet Lac» soll nun Licht in das Dunkel gebracht werden.
Felchenmonitoring
See um See wird bereits seit 2010, als das Projekt startete, nach Fischen abgesucht. Die gefundenen Arten werden bestimmt, vermessen und fotografiert. Ausserdem werden die Fangzahlen statistisch ausgewertet. So wird erstmals ermittelt, wie hoch die Fischbiodiversität in den Seen heute wirklich noch ist. Zudem soll herausgefunden werden, weshalb die Artenvielfalt und Artenzusammensetzung von See zu See teils stark variiert. Auch die Frage nach den ökologischen Gründen, die zum Auftauchen oder Verschwinden von Arten führen, soll geklärt werden. Das Ziel ist es, die Fischbestände zu erhalten. Das ist der Wunsch unserer verschiedenen Nachbarländer und auch der Schweiz.
Die ersten Ergebnisse sind ernüchternd. Fast zwei Drittel der einheimischen Fischarten sind vom Aussterben bedroht. Um die aquatische Artenvielfalt und die nötigen Lebensräume zu erhalten oder gezielt aufzuwerten, ist eine Bestandesaufnahme der bestehenden Arten in den Schweizer Seen notwendig. Aus den Erkenntnissen wurden erste Massnahmenplanungen abgeleitet wie z.B. Uferrevitalisierungen oder die Aufwertung von Flachwasserzonen.
